Während sich viele Blogs, Diskussionen und Ratgeber damit beschäftigen, wie man Kunden gewinnen kann, möchten wir in diesem Artikel zeigen, wie man Kunden ganz einfach verlieren kann. Denn manchmal ist es hilfreicher, die andere Seite zu sehen, damit man versteht woran es krankt.
Viele Punkte sind aus den persönlichen Erfahrungen unserer Gründer und Mitarbeiter, sowie Freunden entstanden und zusammengefaßt. Nichts was Du nun hier liest ist utopisch oder frei erfunden, sondern in unserer Zeit quasi gang und gäbe. Bitte beachte, dass dieser Artikel mit sehr viel Sarkasmus und Zynismus geschrieben wurde.
Inhaltsverzeichnis
- Versprich das Blaue vom Himmel
- Sei unerreichbar
- Halte Informationen zurück
- Arbeite mit Fake-Bewertungen
- Schicke unnötige Newsletter
- Streite alles ab
- Halte Kosten intransparent
Versprich das Blaue vom Himmel
Ach, wer kennt es nicht? Das beste TV-Gerät aller Zeit, die schönste Wohnung in diesem Bezirk, das sparsamste Auto der ganzen Marke, der billigste Vertrag aller Anbieter und so weiter und so fort. Es ist schon erstaunlich wie sehr man auf gut deutsch mit falschen oder leeren Versprechungen „verarscht“ werden kann, nur damit der Gegenüber zu einem Vertragsabschluß kommt.
Nach der Unterschrift hört und sieht man meist nichts mehr vom Verkäufer und das Versprochene entpuppt sich nach und nach als Trugschluß oder Mißverständnis.
Wenn Dir Deine Kunden ebenso unwichtiger als Dein Umsatz und Dein Ruf sind, dann solltest Du an dieser Taktik festhalten. Zumal Kunden ja auch stets über ihren Unmut schweigen und solche Verträge nur in den seltensten Fällen ankämpfen. Du holst somit mit wenig Anstrengung maximalen Umsatz und kannst bei zu negativer Kritik Dein Unternehmen schließen und bei Bedarf auf neuen Namen anmelden und von vorne anfangen.
Sei unerreichbar
Hast Du Kontaktformulare, E-Mail-Adressen oder Telefonnummern auf Deiner Webseite und/oder Visitenkarte? Prima. Denn nichts bringt Interessenten und Kunden mehr auf die Palme als unbeantwortete Anfragen oder unerreichbare Rufnummern.
Natürlich muss man nicht rund um die Uhr erreichbar sein. Das verlangen nur Behörden. Interessenten und Kunden erwarten sich um Durchschnitt allerdings eine Reaktionszeit von 24h (ohne Feiertage und Wochenende). Die meisten Unternehmen reagieren jedoch erst nach 24 Tagen oder sogar 24 Wochen. Da bekommt der Spruch „In der Ruhe liegt die Kraft“ eine ganz andere Bedeutung.
Halte Informationen zurück
Gerade zu Zeiten des Internets und der unzähligen Webseiten die man dadurch besuchen kann, sollte man der Meinung sein, dass sich die Informationsaufbereitung verbessert hat. Was Wikipedia vormacht, kann man also mit etwas Zeit und guter Vorbereitung für Interessenten, Kunden und sogar Mitarbeiter niederschreiben, prüfen, gliedern und veröffentlichen. Man munkelt sogar, dass es Systeme gibt, die dann sogar den Besucher fragen ob die vorhandenen Informationen hilfreich waren oder ergänzt werden sollten.
Viele… ja sehr viele Webseiten haben nach mehr als 20 Jahren Internet, dieses Manko weder erkannt, noch behoben. Dabei ist es nahezu egal welche Arten von Webseiten Du besuchst: Ärzte, Ämter, Dienstleister, Onlineshops, Produktwebseiten, und weitere die in Sachen Informationsaufbereitung hohen Nachholbedarf aufweisen.
Das lieben Kunden. Denn Webseiten sind ja für nichts anderes gemacht als Bilder anzusehen, verzweifelt ein Kontaktformular, eine Telefonnummer oder eine E-Mail-Adresse zu suchen, um dann den Mitarbeiter Fragen zu stellen, die er ganz gewiss noch nie beantwortet hat.
Arbeite mit Fake-Bewertungen
Kundenbewertungen sind heutzutage mehr wert als gute Angebote und qualitative Produkte. Das haben so einige Unternehmen ebenfalls erkannt und setzen gezielt auf 5-Sterne Kundenbewertungen. Doch nicht hinter jeder Bewertung steht ein realer Kunde. Fake-Bewertungen für wenig Geld lassen jedes noch so katastrophales Unternehmen in Rum und Glanz erstrahlen.
Das beste daran, diese Bewertungen sind nur sehr schwer erkennbar und Google und Co kann diese kaum kontrollieren. Natürlich könnte man alle Rezensionen nach der niedrigsten Bewertung sortieren und anzeigen lassen. Doch mal ehrlich, wer macht sich schon diese Mühe?
Schicke unnötige Newsletter
Jeder freut sich über Post. Durch das Internet kann man dies auf leichtem Weg digital und zu jeder Zeit erledigen. Dabei sind E-Mails mit Informationen, die den Leser für weitere Details zu Ihrer Webseite weiterleiten schnell erstellt. Ob man dann die gewünschte Information wirklich auf Deiner Webseite findet, bleibt ganz Dir überlassen. Ein Tipp am Rande: Mach es dem Leser jedoch nicht zu einfach, das erhöht die Lesedauer der Seite und das wirkt sich positiv auf Suchmaschinen aus.
Wer keine E-Mail-Adressen seiner Kunden besitzt, muss trotzdem nicht auf dieses sinnvolle Feature verzichten. Fang einfach heute noch an, diese zu sammeln oder greife auf Quellen zurück, die das bereits für Dich erledigt haben.
Streite alles ab
Es gibt Reklamationen und Feedback zu Deinen Produkten oder Service? Pfui Teufel! Die Dreistigkeit mancher Kunden ist doch schon sehr erschreckend, oder? Plötzlich wertvollen Input zur Verbesserung der Qualität und des Service ungefragt übermitteln und dafür vielleicht noch eine Verbesserung innerhalb von wenigen Wochen erwarten?
Warum machen es Kunden nicht einfach selbst, wenn sie doch alles besser wissen?
Also stets in die Verteidigungsposition wechseln, sollte jemand Dein Unternehmen, Deine Produkte oder Deinen Service anzweifeln. Der Kunde musste ja nicht bei Dir kaufen, also soll er gefälligst auch nicht Deine Ohren vornörgeln.
Halte Kosten intransparent
Gute Leistung kostet. Das solltest Du Deinen Kunden so spät als möglich vermitteln. Aus diesem Grund sind Preise entweder gut zu verstecken oder so aufzuschlüsseln, dass die Hälfte fehlt. Vor allem die Position von „variablen Kosten“ ist ein gern gesehener Verkaufsschlager.
Der große Vorteil von intrasparenten Kosten ist übrigens, dass diese im Hintergrund in jedem Fall anfallen und vom Kunden früher oder später bezahlt werden müssen. Der Kunde kommt dann sehr wahrscheinlich nicht mehr, aber dafür gibt es ja genug Kunden da draußen.